Inhalt
Datum: 21.03.2022

Neue FIM-Methodenexpert:innen

Herzlichen Glückwünsch!

Wir gratulieren unseren Kolleg:innen Nives Sobot, Marco Spähler und Patrick Jäger zur abgeschlossenen Weiterbildung zu FIM-Methodenexpert:innen.

Was ist FIM?

FIM steht für Föderales Informationsmanagement und ist ein Baukastensystem, um für alle Verwaltungsleistungen zunächst die grundlegenden und gesetzlichen Informationen aber auch die daraus resultierenden Prozesse zur Abwicklung standardisiert zusammenzustellen.

Hierfür wird eine spezielle Methodik verwendet, sodass diese Informationen für Behörden auf allen Verwaltungsebenen direkt nutzbar werden. FIM dient somit einer effizienten, standardisierten sowie einheitlichen Bereitstellung von digitalisierten Verwaltungsleistungen und senkt demnach den Übersetzungs- und Implementierungsaufwand rechtlicher Vorgaben. Es dient als technische und strukturelle Basis für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), welches 2017 in Kraft getreten ist und die Digitalisierung aller digitalisierbaren Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 vorsieht.

Die Bausteine

FIM besteht aus drei Bausteinen:

  1. Leistungen: Im Baustein „Leistungen“ geht es um die sogenannten Stammtexte einer Leistung der öffentlichen Verwaltung. Dabei handelt es sich um rechtliche Grundlagen und die wesentlichen Informationen zu einer Leistung.
  2. Datenfelder: Im Baustein „Datenfelder“ werden für jede Leistung die verschiedenen Formulare, insbesondere für die Antragsstellung „beschrieben“. Es werden demnach die erforderlichen Datenfelder in sogenannten „Stammdatenschemata“ gefasst, sodass auf dieser Grundlage standardisierte elektronische Formulare schnell in unterschiedlichen Systemen bereitgestellt werden können.
  3. Prozesse: Im Baustein „Prozesse“ werden die Abläufe zur Abwicklung der jeweiligen Verwaltungsleistung modelliert. Im Ergebnis beschreiben und visualisieren die sogenannten Stammprozesse die Abläufe der jeweiligen Leistungserbringung.

Im Ergebnis wird es durch FIM für jede Verwaltungsleistung Stamminformationen geben, die in der jeweiligen Verwaltungsebene nicht nur um die ergänzenden rechtlichen Informationen erweitert werden müssen, sondern damit auch die Umsetzung der Verwaltungsdigitalisierung in gleicher Qualität effizient ermöglichen.

Die Ausbildung

Die FITKO AöR (Föderale IT-Kooperation) in Trägerschaft aller Länder und des Bundes ist der „operative Unterbau“ des IT-Planungsrates. Eine ihrer Aufgaben ist die Förderung der Verbreitung von FIM durch Aus- und Weiterbildung. Das Föderale Informationsmanagement pflegt ein Qualifizierungskonzept in zwei Stufen:

  • FIM-Informationsmanager:in
  • FIM-Methodenexpert:in

Aufgaben FIM-Methodenexpert:innen

Im Rahmen der Ausbildung zu FIM-Methodenexpert:innen werden die Erstellung von FIM-Stammdateninformationen, wie Stammdatenschema, Stammtexte und Stammprozesse tiefer thematisiert. Der Fokus liegt auf der Anwendung der FIM-Methodik. Auch die Normenanalyse und der Leistungszuschnitt sind wichtiger Bestandteil der Ausbildung.

FIM-Informationsmanager:innen und FIM-Methodenexpert:innen sind im gesamten Bereich des Öffentlichen Sektors (public sector) und nicht nur in den Behörden für Digitalisierung und E-Government gefragt. Denn Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung hat längst alle Behörden vom Bundesministerium bis zur Kommune erfasst.

Natürlich ist der aktuell primäre Einsatz der FIM-Methodenexpert:innen in den Projekten zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). In den Behörden, Beratungsunternehmen, IT-Dienstleistern und Softwareherstellern wird aktuell FIM-Kompetenz aufgebaut. Das BMI als zuständiges Ministerium für die Umsetzung des OZG hat in seinem Programmmanagement festgelegt, dass für alle Verwaltungsleistungen mit der Priorität 1 und 2 FIM-Stamminformationen und OZG-Referenzinformation zu erstellen sind. Mit FIM soll auch die Basis für die prioritäre Umsetzung des OZG mit dem „Einer-für-Alle-Prinzip“ (EfA) geschaffen werden.